Der Wettbewerb findet in diesem Jahr zum zweiten Mal statt.
Das Thema des Schulwettbewerbs lautet diesmal „75 Jahre Freiheit – Leben in der Grenzregion.“ Schülerin Karlijn erklärt die Idee hinter dem Wettbewerbsbeitrag: „Wir haben gebrainstormt: Welche Ereignisse in Deutschland und den Niederlanden standen nach dem Zweiten Weltkrieg im Zusammenhang mit Freiheit?“ Karlijn und ihre Klassenkameraden kamen zum Ergebnis, dass es eine ganze Reihe von solchen Ereignissen gab: nicht nur Ereignisse, die eindeutig mit dem Krieg zusammenhängen wie der Bau und Fall der Berliner Mauer und die Einführung des Abkommens von Schengen, sondern auch Vorgänge wie die Studentenproteste in den 60er-Jahren, der Aufbau der NATO, der Aufstieg der RAF, der Anschlag in Apeldoorn am Königinnentag und der Absturz des Flugs MH17. Auch die Einführung des Grundgesetzes in Deutschland 1949, die Proteste gegen den Krieg in Vietnam und die gleichgeschlechtliche Ehe sind Teil des Beitrags. „Wir haben daraus vier Hauptthemen ausgewählt“, so Schülerin Guusje. „Die Befreiung, der Eiserne Vorhang und LGBT. Das vierte Thema ist ‚Leben mit einer Behinderung‘.“
„Die Teilnahme am Schulwettbewerb bringt dem Deutschunterricht zusätzliche Inhalte“
Das letzte Thema ist eines, das nicht direkt auf der Hand liegt. Das Dominicus College beherbergt nämlich eine besondere Schule: das Monnikskap. „Es ist die einzige reguläre Schule für den weiterführenden Unterricht in den Niederlanden, in der junge Menschen mit einer körperlichen Behinderung oder chronischen Krankheit durch maßgeschneiderte Angebote einen HAVO- oder VWO-Abschluss erhalten können“, erzählt Imke Barth, Deutschlehrerin am Dominicus College. Gemeinsam mit ihrem Kollegen, dem Niederländischlehrer Jeroen Pouwels, begleitet sie die Schüler bei ihrer Teilnahme am Schulwettbewerb. „Die Gruppe setzt sich aus Schülern vom Monnikskap und vom regulären Bildungsangebot des Dominicus College zusammen“, so Barth. „Und das funktioniert sehr gut.“
Warum hat sie ihre Klasse für den Schulwettbewerb angemeldet? „Ich finde es wichtig, dass die Schüler sich mit Deutschland und der deutschen Sprache beschäftigen“, erklärt sie. „Durch die Teilnahme am Wettbewerb kann ich zusätzliche Inhalte im Deutschunterricht einbringen. Zudem arbeiten Lehrer und Schüler auf eine ganz andere Art und Weise zusammen – die Schüler haben viel mehr Freiheit. Das ist sehr schön zu sehen.“
Kurzfilm mit Hintergrundinformationen und Interviews
Die Ereignisse auf der Zeitleiste werden von Hintergrundinformationen und informativen Interviews mit Personen, die diese Ereignisse miterlebt haben, flankiert. So haben Karlijn und ihr Klassenkamerad Mees gemeinsam eine deutsche Frau aus Kleve interviewt, die den Zweiten Weltkrieg durchlebt hat. Schülerin Irene hat sich mit dem Thema „LGBT“ beschäftigt. Warum findet sie das Thema so interessant? „Mir ist aufgefallen, dass die gleichgeschlechtliche Ehe in den Niederlanden bereits seit 2001 legal ist, in Deutschland erst seit 2017. Es handelt sich um moderne Nachbarländer. Wie kann es da sein, dass es in Deutschland so lange gedauert hat?“, fragt sie sich. „Es ist ein Thema, das viel mit Freiheit zu tun hat.“ Und was ist für sie selbst nun eigentlich Freiheit? „Freiheit ist für mich, dass man sein kann, wer man will und sagen kann, was man möchte – solange man auf andere Rücksicht nimmt und sie in ihren Werten respektiert“, resümiert sie.