Euregio Rhein-Waal als Testfeld für zukunftsweisende E-Busse

18-08/16


In Motion Charging (IMC): Vossloh Kiepe leitet zukunftsweisendes INTERREG VA-Projekt in der Euregio Rhein-Waal für den Einsatz flottentauglicher IMC Batteriebusse.

 

 

Insgesamt sind 10 Parteien von Gelderland (NL) bis Nord-Rhein-Westphalen (D)in dem Projekt involviert. Es werden zwei 18 Meter Batteriebusse mit In-Motion-Charging (IMC) entwickelt und in Arnheim erprobt. Am 30. Juni 2016 hat das EU-Programm INTERREG Deutschland-Nederland den Zuschlag für das Projekt „E-bus 2020 IMC“ erteilt. Arnheims Infrastruktur für Oberleitungsbusse soll zur Ladeinfrastruktur für e-busse werden. Zusätzlich werden die Oberleitungen das Rückgrat eines intelligenten Stromnetzes. Die neuen Trolleybusse werden in oberleitungsfreien Sektionen wie Batteriebusse betrieben. Die Nachladung erfolgt während die 18 Meter langen Batteriebusse unter der Oberleitung auf den sogenannten „Charging-Roads“ (c-roads) fahren. Arnheim beabsichtigt in Zukunft ein Großteil der mit Biogas betriebenen Busse durch IMC Busse zu ersetzen. Diese Gelenkelektrobusse können über 10 km oberleitungsfrei fahren.

 

Verbindungen zu den Vororten können so mit emissionsfreien Bussen realisiert werden. Gas oder Dieselbusse, die teilweise auf c-roads fahren, können durch IMC Busse ersetzt werden. Für diese spezielle Anwendung werden die Batterien mit hoher Leistung während der begrenzten Zeit unter der Oberleitung geladen.

Dr. Besold, Geschäftsführer von Vossloh Kiepe: „Um einen 18 Meter langen Batteriebus zu laden, reicht die Zeit, die an den Endhaltestellen zur Verfügung steht, nicht aus. Auch wenn die Batterietechnologie sich zukünftig weiter verbessert, wird die notwendige Ladezeit eine Hürde bei der Einführung langer Batteriebusse sein - besonders bei größeren Flotten. Mit IMC kann ausreichend Energie für den Antrieb, die Batterieladung und die Klimatisierung der Fahrzeuge bereitgestellt werden. Die Technologie ist damit einen Schlüsselfaktor für die Tragfähigkeit von E-bus-Flotten. Oberleitungen stellen die effizienteste und wirtschaftlichste Ladeinfrastruktur dar, um einen zuverlässigen emissionsfreien Personennahverkehr in mittelgroßen und großen Städten sicherzustellen.“

 

Arnheim als Testfeld für IMC Busse

Ratsherr Geert Ritsema aus Arnheim ist begeistert: "Viele Jahre lang war der ÖPNV in unserer Region der sauberste in den gesamten Niederlanden. Basierend auf dem Projektergebnis E-bus 2020 können wir einen Teil der vorhandenen Biogas-Busse gegen Trolley 2.0 Busse austauschen und damit noch sauberer fahren. Arnheim entwickelt sich zu einem Testfeld für multimodalen elektrischen Transport und smarte Energieverteilung in Europa. Rückgrat hierfür ist das bestehende Oberleitungssystem. Am 5. Oktober 2016 wird Arnheim eine internationale Konferenz ausrichten, auf der das innovative und nachhaltige Projekt präsentiert wird.“

 

Null-Emission

Der niederländische Verkehrsbetrieb, Hermes, will zwei Trolleybusse (Trolley 2.0) mit der neuen Technologie anschaffen, die bis 2020 fertiggestellt sein soll. Dorothé Wennekendonk, Regionalmanager von Connexxion: "Für uns ist das ein wichtiges Projekt. Das Ministerium für Infrastruktur und Umwelt strebt einen vollkommen emissionsfreien ÖPNV an. Wenn die Trolley 2.0 Busse sich als funktionell erweisen, werden wir die Fahrzeuge in Zukunft in den normalen Fahrplan integrieren. Insgesamt sehen wir für das Trolley 2.0 Konzept ein großes Potential."

 

Bram Veenhuizen von der HAN Universität (Applied Sciences) in Arnhem-Nijmegen: "Die vorhandene Oberleitung wird durch den Trolley 2.0 optimal als Ladeinfrastruktur genutzt. Ein großer Vorteil ist, dass diese über Jahrzehnte erprobt und weltweit standardisiert ist. Die HAN Universität wird genaue Daten über die Funktion der Busse erheben und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.“

 

Smart IMC Grid

In Zukunft wird die Verteilung von elektrischer Energie in den mittleren und großen Städten wichtiger denn je. Verschiedenste Elektro-Fahrzeuge werden Bedarf an Energie aus dem städtischen Stromnetz haben. Das bestehende Oberleitungsnetz wird nicht nur die IMC Busse mit Energie versorgen, sondern auch die städtische Energieverteilung unterstützen. Regenerative Energiequellen wie Solar- oder Windenergie werden in das Oberleitungsnetz integriert. Dabei dienen unterirdische Akkus, die an das Oberleitungsnetz angeschlossen werden, als Zwischenspeicher. An diesem Smart Grid werden auch die Ladestationen für Elektroautos angeschlossen. Arnheim ist ein Pionier in der städtischen Elektromobilität. Dank des intelligenten Stromnetz kann die verfügbare Energie effizient genutzt werden.

 

Das EU-Projekt hat Leuchtturmcharakter. Das neue, leistungsfähige IMC Konzept soll mit einem intelligenten Stromnetz kombiniert werden und damit wegweisend sein für die Einführung einer hochverfügbaren E-busflotte in mittleren bis größeren Städten.


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