Freiheit ist für Schüler der Gesamtschule Emmerich ein hohes Gut

25-02/20


Einen kreativen Beitrag zum Thema „75 Jahre Freiheit – Leben in der Grenzregion“ einsenden und damit am euregionalen Schulwettbewerb teilnehmen? Diesem Aufruf sind 22 Schüler der 8. Klasse der Gesamtschule Emmerich gefolgt.

 

Der Wettbewerb wird in diesem Jahr zum zweiten Mal von der Euregio Rhein-Waal organisiert.

 

In dem Klassenraum voller niederländischer Plakate, einer Niederlandekarte und natürlich der niederländischen Flagge arbeiten die Schüler fleißig an ihrem Beitrag für den euregionalen Schulwettbewerb – zur vollen Zufriedenheit von Niederländischlehrerin Judith van den Heuvel. Sie hat ihre Schüler für den Wettbewerb angemeldet, weil sie ihnen zeigen möchte, dass das Fach Niederländisch mehr als nur Grammatik und Vokabeln beinhaltet. „Ich finde es wichtig, dass meine Schüler mehr von der niederländischen Kultur erfahren. Wir nehmen beispielsweise auch regelmäßig an einem Austausch mit einer niederländischen Schule teil. So kommen sie mit niederländischen Schülern in Kontakt“, so van den Heuvel. „Das ist sehr wichtig, denn wir befinden uns hier nahe den Niederlanden. Und für das Studium oder die Arbeit ist es praktisch, Niederländisch zu sprechen.“

 

„Geschichte darf sich nicht wiederholen“

Laut Judith van den Heuvel, die selbst halb Niederländerin ist, reagierten die Schüler begeistert auf die Frage, ob sie am Schulwettbewerb teilnehmen möchten. „An dieser Schule arbeiten wir viel in Projektform, das war für sie also kein Neuland. Eigentlich wollten wir gerne Plakate erstellen, aber schnell haben die Schüler gemerkt, dass sie darin nicht all ihre Ideen verarbeiten können. So kamen sie selbst auf die Idee, einen Film zu machen“, erklärt van den Heuvel. Das diesjährige Thema des Schulwettbewerbs findet sie klasse. „Wir dürfen nicht vergessen, was vor 75 Jahren passiert ist und ich finde es wichtig, die Schüler darauf aufmerksam zu machen. Die Geschichte darf sich nicht wiederholen.“

 

LGBT, Schmelztiegel der Kulturen und Emanzipation

Wie genau sieht der Beitrag der Schüler aus? Schülerin Pia erklärt es: „Wir haben in drei Gruppen gearbeitet und jede Gruppe hat sich auf bestimmte Aspekte von Freiheit fokussiert. Wir haben mehrere Szenen gespielt, in denen Freiheit im Mittelpunkt stand, und sie anschließend zu einem Film zusammengefügt.“ Die Schüler wollten das Thema weiter fassen als nur die wiedergewonnene Freiheit kurz nach dem Krieg, erläutert Pia. „Der kurze Film handelt von verschiedenen Arten von Freiheit – beispielsweise die Meinungsfreiheit und LGBT. Wir haben auch eine Szene gedreht, in der ein Junge beschimpft wird, weil er aus dem Ausland kommt und nicht Deutsch ist. Ein Schmelztiegel der Kulturen ist somit auch eines der Themen.“ „Außerdem gibt es eine Szene, in der Emanzipation und die Gleichberechtigung von Mann und Frau eine große Rolle spielen“, ergänzt Mitschülerin Bridget.

 

„Manchmal weiß ich nicht einmal, ob ich in Deutschland oder den Niederlanden bin“

Die Schülerinnen halten sich regelmäßig in den Niederlanden auf: Einige von ihnen haben dort Familie oder Freunde, gehen dort einkaufen, unternehmen einen Tagesausflug oder verbringen dort ihren Urlaub. „Manchmal bin ich in Grenznähe und weiß nicht einmal, ob ich in Deutschland oder den Niederlanden bin“, lacht Schüler Civano. Auf die Frage, was Freiheit ist, gibt es unterschiedliche Antworten. Nach Ansicht von Melvin und Pia bedeutet Freiheit vor allem, dass es keinen Krieg gibt. Klassenkamerad Saron ist hingegen der Meinung, dass auch Toleranz eine Form von Freiheit ist. „Freiheit bedeutet auch, dass Männer und Frauen die gleichen Rechte haben“, findet Schülerin Katarzyna. „Und, dass niemand einem vorschreibt, wie man sein Leben führen soll, sondern, dass man das selbst entscheiden kann.“ Ihr Mitschüler Sharif stimmt ihr zu: „Jeder sollte so leben können, wie er oder sie es will, ohne Angst vor Strafen haben zu müssen.“ Und genau so ist es.


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