Verliebt in Gemüse: kleine Gärtner bündeln ihre Kräfte

20-03/18


Am 15. März 208 präsentierten fünf Züchter aus der Euregio Rhein-Waal im Euregio-Forum ca. 40 Fachkollegen und Vertretern von regionalen Behörden die Ergebnisse der „Marktstudie nach Verdienstmodellen für kleine Gärtner“.

 

Die Gemüseanbauer C. Neijenhuis, Aleven Groente (beide aus Huissen), Bioland-Gärtnerei Brands aus Till-Moyland, Demeterhof Büsch aus Weeze und People’s Farm aus Maasbree haben gemeinsam mit Bluehub aus Venlo in den vergangenen zwei Jahren die Marktchancen für kleine Gärtner in der Euregio Rhein-Waal untersucht. Hierzu gehörte auch eine ausführliche Verbraucherstudie. Pim Deuling, Direktor von Bluehub und verantwortlich für die Durchführung der Studie, erläutert das Warum der Studie: „Diese Gärtner sind in ihre Produkte verliebt und diese Liebe wollen sie mit dem Verbraucher teilen, die Frage ist allein wie.“ Die Gärtner, die im Durchschnitt 1,5 Hektar Anbaufläche bewirtschaften, sehen sich stets mehr mit den Herausforderungen, die die globalen Markttrends mit sich bringen, wie Vergrößerung der Anbauflächen, zunehmende Konkurrenz sowie Margen-und Preisdruck konfrontiert. Sie wollen diesen Trends nicht folgen und versuchen, den lokalen Verbraucher zu erreichen. Die Studie bietet ihnen hierfür interessante Hilfestellung.

 

Der euregionale Verbraucher entscheidet nach Preis, Geschmack und Aussehen

Sowohl für deutsche als auch für niederländische Konsumenten sind Geschmack, Aussehen und Preis entscheidend beim Kauf von Gemüse und Obst. Daneben spielen für die Niederländer auch Argumente wie Nutzerfreundlichkeit (vorgeschnitten, kleine Portionen) und Haltbarkeit eine große Rolle. Deutsche legen ihrerseits mehr Wert auf lokal angebautes und biologisches Gemüse. Auch achten die Deutschen mehr darauf, ob die Produkte nachhaltig sind. Der durchschnittliche Verbraucher kauft sein Gemüse noch immer vor allem im Supermarkt (79%) oder auf dem Markt (6%) oder im Gemüsespezialgeschäft (5%). Obwohl online Einkaufen immer populärer wird, gilt dies (noch) nicht für Gemüse. Lediglich 2% kaufen schon mal online, beispielsweise eine Gemüsebox.

 

Wenn man danach schaut, welche Gemüsesorten der euregionale Verbraucher kauft, so sind dies die allgemein bekannten Gemüsesorten (83%). Daneben scheint der niederländische Konsument neuen Gemüsesorten gegenüber aufgeschlossener zu sein, während Deutsche schneller eine „vergessene“ Gemüsesorte probieren. Auch kauft der deutsche Konsument häufiger biologisch (28% gegenüber 17%) und Gemüse aus der Region (70% gegenüber 39%).

 

Kleine Gärtner in der Euregio Rhein-Waal: euregionale Zusammenarbeit bietet Chancen

Die Empfehlungen aus der Studie, wie kleine Gärtner sich auf dem stets globaleren Markt behaupten können, liegen größtenteils darin, den Wünschen der Verbraucher entgegen zu kommen. Verdienstmodelle, bei denen man sich entscheidet für eine Kettenverkürzung (vom Bauern zum Teller), Qualität statt Quantität, lokale Produktion und Verkauf (local for local) und den Fokus auf vergessene, neue und biologische Gemüsearten legt, bieten den kleinen Gärtnern gute Chancen, um sich vom Angebot im großen Supermarkt zu unterscheiden und den (eu)regionalen Konsumenten nachhaltig an sich zu binden.

 

Die Euregio Rhein-Waal unterstützt dieses Projekt im Rahmen des People to People-Programms mit Mitteln aus dem EU-Förderprogramm INTERREG VA.


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