Chancen in den Grenzregionen ergreifen

31-01/17


40 Aktionen erhöhen Chancen von Arbeitnehmern, Unternehmern und Studierenden in Grenzregionen

 

Verringerung des Verwaltungsaufwands für Unternehmer in der Grenzregion. Verbesserung der Informationsmöglichkeiten für Menschen, die eine Beschäftigung, eine unternehmerische Tätigkeit oder ein Studium direkt auf der anderen Seite der Grenze anstreben. Schnellere Erreichbarkeit von Arbeits- oder Praktikumsplätzen jenseits der Grenze. Das sind nur drei der fünfzehn Ziele, die das Aktionsteam grenzüberschreitende Wirtschaft und Arbeit in der kommenden Zeit erreichen will. Damit soll es für die fast sechs Millionen Einwohner in den niederländischen Grenzregionen selbstverständlicher und einfacher werden, eine Tätigkeit auf der anderen Seite der Grenze aufzunehmen, und Arbeitgebern ein besserer Überblick über das Arbeitskräfteangebot in den Grenzregionen geboten werden. Die Ziele sind in der Aktionsagenda festgelegt, die Matthijs Huizing (Vorsitzender des Aktionsteams) gestern Vertretern der niederländischen, deutschen und flämischen Regierungen überreicht hat. Eine Durchführung dieser Aktionen soll in den Grenzregionen zu Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum führen.

 

Die niederländische Grenze zu Belgien und Deutschland ist mehr als tausend Kilometer lang. In den Grenzregionen liegen sieben Provinzen und über hundert Kommunen, in denen fast sechs Millionen Niederländer arbeiten, unternehmerisch tätig sind oder studieren. Auch direkt auf der anderen Seite der Grenze eröffnen sich ihnen vielfältige Chancen. Diese Chancen werden derzeit nicht oder unzureichend genutzt. Wirtschaft und Arbeitsmarkt in den Grenzregionen schneiden weniger gut ab als in anderen Regionen der Niederlande. So ist die Erwerbsbeteiligung in den Grenzgebieten vergleichsweise geringer und die Arbeitslosigkeit höher.

 

Bewusstsein schärfen, Hindernisse beseitigen

Ende 2015 wurde deshalb von den niederländischen Ministern Plasterk (Inneres und Königreichsbeziehungen) und Kamp (Wirtschaft) das Aktionsteam grenzüberschreitende Wirtschaft und Arbeit eingerichtet. Im Aktionsteam haben Entscheidungsträger und Fachleute der Grenzgemeinden und Grenzprovinzen, der Verband niederländischer Gemeinden VNG, Euregios, der niederländische Verband kleiner und mittlerer Unternehmen MKB-Nederland und der niederländische Staat eng zusammengearbeitet, um eine Bestandsaufnahme der Grenzhindernisse vorzunehmen und Lösungen zu formulieren. Die Euregio Rhein-Waal war stellvertretend für alle Euregios Mitglied des Aktionsteams. Die wichtigsten Ziele des Aktionsteams sind die Schärfung des Bewusstseins für die Chancen und Möglichkeiten direkt auf der anderen Seite der Grenze und eine möglichst weitgehende Beseitigung von Hindernissen beiderseits der Grenze. Wie dies geschieht und noch zu geschehen hat, ist in der Aktionsagenda festgelegt. Die Umsetzung der Aktionen ist bereits erfolgt oder findet derzeit statt, gemeinsam mit allen beteiligten Organisationen aus den Niederlanden und den Nachbarländern.

 

Sjaak Kamps, Geschäftsführer der Euregio Rhein-Waal und Mitglied des Aktionsteams grenzüberschreitende Wirtschaft und Arbeit: „Für uns als Grenzregion ist es wichtig, dass die Themen, mit denen wir schon seit Jahren zu kämpfen haben, in Den Haag Anerkennung gefunden haben. Jetzt gilt es gemeinsam mit den deutschen Partnern auch konkrete Ergebnisse zu erzielen“.

 

Ronald Plasterk, der Minister für Inneres und Königreichsbeziehungen der Niederlande:

„Die Ergebnisse des Aktionsteams belegen, dass solche innovativen Formen der Zusammenarbeit zwischen Staat und Region gut funktionieren. Durch die Einbeziehung von Entscheidungsträgern und Fachleuten aus den Grenzregionen kommt man schneller zu zielgerichteten Lösungen. Das gilt umso mehr, wenn sich auch die jeweiligen Berufskollegen aus den Nachbarländern beteiligen. Die Dynamik darf jetzt nicht nachlassen und wir müssen die Umsetzung der Aktionen genau verfolgen. Deshalb werden wir die Arbeit mit dem Aktionsteam fortsetzen.“

 

Henk Kamp, der Wirtschaftsminister der Niederlande:

“Die Grenzregionen Deutschlands und Belgiens sind unsere wichtigsten Handelspartner, wobei noch immer ein zusätzliches Wirtschaftswachstum möglich ist. Berechnungen des Beratungsorgans der niederländischen Regierung in Wirtschafts- und Finanzfragen Centraal Planbureau zufolge könnten im Falle einer vollständigen Beseitigung der Grenzhindernisse 7.000 bis 42.000 Niederländer in Deutschland oder Belgien einen Arbeitsplatz finden. Die in der Aktionsagenda festgelegten Ziele sind ein wichtiger Schritt, die Aufnahme einer Beschäftigung in unseren beiden Nachbarländern zu vereinfachen und die Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern zu intensivieren.”

 

Matthijs Huizing, der Vorsitzende des Aktionsteams grenzüberschreitende Wirtschaft und Arbeit: „Die Aktionsagenda ist kein Abschluss, sondern ein Beginn. Wir müssen jetzt gemeinsam mit unseren Nachbarländern die Arbeit zur Durchführung der vierzig Aktionen fortsetzen. Wir schärfen weiterhin das Bewusstsein für die Chancen und Möglichkeiten und schaffen ein gutes Angebot an Informationen über die Konsequenzen einer Beschäftigung, einer unternehmerischen Tätigkeit oder eines Studiums auf der anderen Seite der Grenze.“

 

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